Die Welt ist da.

Ich sehe die beiden Enden des Lebens. Meine kleinen Kinder, die lernen, springen, lachen und neugierig alles aufsaugen. Und die Greise, welche die letzten Tage genießen. Langsam, müde und vielleicht auch zufrieden und ruhig Ihre letzten Bahnen ziehen. Und wir sind mittendrin. Das Leben fühlt sich an wie ein Wind der uns entgegenkommt, sonnendurchtränkt umströmt er warm unser Gesicht. Und in diesem Moment fühlt sich die Welt und das Sein dicht, voll, schlicht richtig an.

Die Welt ist da; so wie sie ist. Und wir Menschen sind in ihr. Ich selbst bin auch in der Welt, ich existiere in der Welt. Wir Menschen können die Welt jedoch nur durch unsere Sinne wahrnehmen, und diese sind begrenzt. Die Welt bleibt für uns somit unauslotbar. Als ein Wesen der Sorte Mensch, die wir alle nach dem Sinn im Leben suchen, will auch ich meine Lebenszeit dafür verwenden, zu lernen die Welt sehen zu können. Dieses Wahrnehmen der Strahlkraft des Lebens ist das unmittelbarste was wir haben. Er zeigt sich im Wahrnehmen, Lesen, Diskutieren und Schreiben.

Folglich: Lebe als Subjekt. Mache Fehler. Lerne. Erfahre. Lebe in dem Dickicht und der Tiefe der Realität. Lese, denke, schreibe. Diskutiere. Teile deine Gedanken. Rede mit Leuten, die was beitragen zu der Weiterentwicklung deiner Weltsicht. Lebe an Orten, die du nicht kennst. Entwickele deine Ansichten und Texte weiter. Durch Bücher, Podcasts oder andere Formate. Lerne von der Menschheit, die vor dir war.

Wir können nicht wählen was uns zustößt, wohl aber was wir geistig daraus machen. Stoiker streben angesichts schrecklicher Ereignisse nach Gleichmut, Sartre fordert einen leidenschaftlichen entschlossenen Einsatz für das was uns begegnet und dessen was wir bewirken können. Wir sollen nicht erwarten, dass die Freiheit nichts als verteufelt schwer ist.

Gelöstheit und geselliges Wesen sind nützliche Eigenschaften im Umgang mit anderen. Sie sind eine wichtige Voraussetzung, um gut zu leben.
– Montaigne